Für die Burgfestspiele Freudenberg am Main hat Jean-Michel Räber ein Theaterstück geschrieben. Dabei geht es um die Kurtisane Marie Müller aus Wertheim, die u. a. ein Verhältnis mit Joseph Süß Oppenheimer – später auch Jud Süß genannt – hatte. Es ist die Geschichte von zwei Außenseitern, die sich in Extremsituationen begegnen.
Marie M. eine aufmüpfige Göre verliebt sich in den Grafen Moritz, der ihr ein Kind macht um dann - wen wundert es - nichts mehr von ihr wissen will. Marie wird mit Schimpf und Schande aus Wertheim davon gejagt. Doch sie lässt sie sich nicht klein kriegen, arbeitet sich zur Edelkurtisane hoch und trifft schliesslich in Stuttgart auf den Juden Süß-Oppenheimer. Doch kurz darauf wird "Jud Süß" verhaftet,
Eine fulminantes Stück über Liebe, Macht, Gier, Sehnsucht.
67 Rollen wurden besetzt, nicht mit eingerechnet Bauern, Soldaten und Kinder.
Dem Regisseur Dominik Neuner und allen Beteiligten sei an dieser Stelle für den unglaublichen Einsatz und die sehr gelungene Inszenierung herzlichst gedankt!
Die Presse lobt:
»Beifall wollte kein Ende nehmen. Selten fiel ein Urteil so einhellig aus. ‚Liebeleiden’ ist eines der, vielleicht sogar das beste Stück, das seit langem bei den Freudenberger zu sehen war. … Das Zusammentreffen mit dem Autor Jean-Michel Räber war offensichtlich einer jener Glücksfälle, wie man sie im Leben ab und an einmal braucht. Er verstand es, aus dem von Archivar Robert Meier ‚ausgegrabenen’ Stoff um die Wertheimer Marie Philippine Müller, ihre Beziehung zu dem Grafen Moritz und mit Joseph Süß Oppenheimer, den steilen Aufstieg und ebenso tiefen Sturz, eine Handlung zu stricken, voller Tiefgang natürlich, aber auch voll Witz und Erotik, grotesker Momente, nachdenklicher Augenblicke.« (Elmar Kellner, Fränkische Nachrichten)
Uraufführung war am 26. Juni 2009